Von einer Kirche bis zum Jagdschloss der Wettiner: große Sommer-Auktionen mit sehr außergewöhnlichen Immobilien

Dresden, 28.04.2023

Die Sächsische Grundstücksauktionen AG (SGA) veranstaltet ihre großen Sommer-Auktionen am 2. und 6. Juni 2023 in Leipzig und Dresden. Insgesamt 89 Immobilien mit einem Auktionslimit von rund 5,6 Millionen Euro kommen zum Aufruf. Angeboten werden 53 Objekte aus Sachsen, 21 aus Sachsen-Anhalt, 12 aus Thüringen und jeweils eines aus Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg.

Ein außergewöhnliches Objekt kommt in Leipzig unter den Hammer: Zum Verkauf steht die denkmalgeschützte Nikolaikirche in Zeitz. Die ursprünglich Trinitatiskirche genannte und um 1850 bis 1900 erbaute Kirche wurde von Karl Memminger im Baustil des Historismus/Neogotik entworfen. Aufgrund statischer Probleme und einer daraus resultierenden Baufälligkeit konnte die Kirche seit Beginn der 1970er Jahre nicht mehr genutzt werden. Ab 10.000 Euro kann für die nahe der Weißen Elster gelegene Immobilie mitgeboten werden.

Auch das denkmalgeschützte ehemalige Wettiner „Jagdschloss Rehefeld“ wurde für 98.000 Euro zur Auktion eingeliefert. Kronprinzessin Carola von Sachsen ließ das Gebäude mit dreigeschossigem Turm und Kavaliershaus als Weihnachtsgeschenk für ihren Ehemann Kronprinz Albert von Sachsen (ab 1873 König von Sachsen) errichten. Ein erster großer Umbau des Jagdschlosses als Erholungsheim mit Konferenzzentrum erfolgte ca. 1924 durch die Dresdner Freimaurer Loge „Zu den drei Schwertern“. Um 1935 wurde das Objekt durch Prinz Friedrich Christian von Sachsen zurückgekauft und ca. 1936/1937 komplett zum exklusiven Jagdhotel ausgebaut. Zahlreiche Angehörige des europäischen Hochadels residierten hier. In den Jahren von ca. 1942 bis 1945 wurde das Jagdschloss als Lazarett genutzt. Zu DDR-Zeiten wurde das Anwesen erneut zum Ferienheim umgebaut und in den 1990er-Jahren als Fortbildungs- und Tagungsstätte der Landespolizeischule Sachsen genutzt. Das ca. 11.300 Quadratmeter umfassende Grundstück befindet sich im Altenberger Ortsteil Rehefeld-Zaunhaus (Sachsen).

Ein denkmalgeschütztes Doppelhaus in Holzfertigteilbauweise im amerikanischen Farmerhausstil wird in Teuchern (Sachsen-Anhalt) angeboten. Das Gebäude wurde mutmaßlich zwischen 1925 und 1935 von der Fa. Christoph & Unmack aus Niesky errichtet, der wohl bekanntesten Holzbaufirma Europas der damaligen Zeit. Zuletzt wurde das Objekt als Ferienobjekt genutzt. Bei 29.000 Euro beginnt die Auktion.

Eine der Immobilien mit dem höchsten Mindestgebot befindet sich in Südliches Anhalt. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Mehrfamilienhaus mit Nebengebäude. Das historische Gebäude wurde ca. 1890 als Kaiserliches Postamt erbaut. Mit viel Mühe und Liebe zum Detail, Historisches mit der Moderne zu verbinden, wurde das Objekt mit hochwertigen Materialien 2021 kernsaniert. Insgesamt befindet sich das Objekt in einem sehr gepflegten Zustand ohne jeglichen Reparaturstau. Alle Einheiten sind vermietet. Das renditestarke Objekt ist durch die Nähe zur Autobahn 9 sehr gut angebunden. Ab 798.000 Euro kann mitgeboten werden.

Auch eine Immobilie in Dresden kommt für 798.000 Euro zum Aufruf. Das renditestarke Wohn- und Geschäftshaus im Stadtteil Strehlen umfasst drei vermietete Wohn- sowie eine Gewerbeeinheit.

Aus Dresden wurde auch ein um 1900 erbautes Doppelhaus eingeliefert. Es handelt sich um ein ehemaliges Dienstwohngebäude der Bahn. Ab 120.000 Euro können Interessierte für die Immobilie im Stadtteil Stetzsch mitbieten. Auch eine Eigentumseinheit innerhalb einer Appartementhausanlage wurde aus Dresden-Klotzsche eingeliefert. Die als Wohnung vermietete Einheit wird für 99.000 Euro aufgerufen.

Eine ehemalige Bankfiliale steht in Görlitz ab 35.000 Euro zum Verkauf. Das Teileigentum mit banktypischen Räumlichkeiten befindet sich im Erdgeschoss eines denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses in der Südstadt.

Auch ein historisches Fabrik-/Produktionsgebäude aus Großröhrsdorf (Sachsen) wird versteigert. Das Objekt wurde um 1936 als Produktionsstätte erbaut und bis in die 90er Jahre als solche genutzt. Es liegen verschiedene Projektunterlagen (Entwürfe) für den Umbau zu Wohnzwecken oder Wohn- bzw. Gewerbenutzung vor. Bei 295.000 Euro beginnt die Auktion.

Ein weiteres interessantes Objekt findet sich im sächsischen Brand-Erbisdorf. Hier steht das denkmalgeschützte ehemalige Theater der Freundschaft mit einem Relief von Hans Dittrich ab 4.500 Euro zum Verkauf.

Auch ein denkmalgeschützter ehemaliger Bahnhof kommt zur Auktion. Das um 1848 errichtete Gebäude in Löbau (Sachsen) zählt zu den ältesten Bahnhöfen der Region. Es besteht aus zwei mit einem Zwischenbau verbundenen Kopfbauten. In den letzten zehn Jahren wurden Umbauarbeiten in Höhe von ca. 300.000 Euro durchgeführt. Für 19.000 Euro wird der eindrucksvolle Bahnhof aufgerufen.

Weitere Bahnhofsgebäude wurden eingeliefert: Ein Bahnhofsgebäude in Wetterzeube (Sachsen-Anhalt) kommt für 19.000 Euro zum Aufruf. In Zahna-Elster (Sachsen-Anhalt) steht ein denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude mit einem Mindestgebot von 9.000 Euro und in Landsberg (Sachsen-Anhalt) steht eines ab 3.000 Euro zum Verkauf. Aus Jahnatal in Sachsen wurde ein denkmalgeschütztes ehemaliges Bahnhofsgebäude mit Nebengebäude und ca. 25 Garagen für 12.000 Euro eingeliefert. Alle Objekte sind an aktiven Bahnstrecken gelegen.

Das denkmalgeschützte ehemalige Gutshaus Strigleben in Groß Pankow (Brandenburg) kommt für 20.000 Euro unter den Hammer. Es bestehen Pläne, das sanierungsbedürftige Gutshaus zum Teil für Veranstaltungen und Hochzeiten öffentlich zugänglich zu machen.

Aus Gerbstedt (Sachsen-Anhalt) wurde ein Wohn- und Gewerbeobjekt zum Startpreis von 195.000 Euro eingeliefert. Das ehemalige Gasthaus mit Saal und Anbau wurde um 1736 erbaut und befindet sich nach Sanierungsarbeiten zwischen 1997 und 2017 in einem guten und gepflegten Zustand.

Mehrere attraktive Immobilien wurden aus Plauen in Sachsen eingeliefert: So stehen ein renditestarkes Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten ab 260.000 sowie ein renditestarkes Wohn- und Geschäftshaus mit zehn Wohn- und einer Gewerbeeinheit ab 260.000 Euro zum Verkauf. Beide Objekte können auch, und vorzugsweise, als Paket aufgerufen werden – das Mindestgebot beträgt in diesem Fall 499.000 Euro. Ein weiteres Wohn- und Geschäftshaus und auch ein Mehrfamilienhaus werden jeweils für 95.000 Euro angeboten.